Selbstbestimmte
Familienplanung

Schwerpunktthema selbstbestimmte Familienplanung

Dr. Zanre, Vorstandsmitglied unseres burkinischen Partnervereins Menschen für Frauen, aus Ouagadougou, ist derzeit in Burkina Faso unterwegs um der Bevölkerung das  Schwerpunktthema "Selbstbestimmte Familienplanung" näher zu bringen und die Frauen dafür zu sensibilisieren. Die Frauen bekommen konkrete kostenlose Verhütungsangebote. Eine speziell entwickelte Spirale, die unmittelbar nach einer Entbindung eingesetzt werden kann, ermöglicht den Frauen eine unkomplizierte Verhütungsmethode. Die Frauen werden darüber bereits in der Schwangerschaft rechtzeitig aufgeklärt. Weitere Infos auch im Pressebericht "Besuch aus Burkina Faso" der BNN.

Helfen Sie uns mit einer Spende oder einer Mitgliedschaft. Der Verein "Menschen für Frauen e.V." setzt sich für das Thema "Selbstbestimmte Familienplanung in Burkina Faso" ein.

selbstbestimmte Familienplanung
Hebamme Marie-Madeleine Da Sansan und Gynäkologe Yakouba Zanré waren im Februar 2019 in Bruchsal. Foto:Kornelia Altdörfer

Hospitalbau

Der Bau geht weiter- Das Dispensaire ist in Betrieb, nun folgt die Maternité

Von März bis April 2021 besuchte Dr. med. Laura Häusler, Gynäkologin und Mitglied von „Menschen für Frauen e.V.“, unsere burkinischen Partner in Ouagadougou. Ziel ihres Aufenthaltes war es einerseits den Zustand des 2016 in Betrieb genommenen Dispensaires zu beurteilen und andererseits den Bau des Gesundheitszentrums voranzubringen. So fehlt zur Komplettierung des Centre de Santé eine Maternité, das heißt eine Geburtenabteilung.
Aufgrund der Covid19-Pandemie lag der letzte Besuch vor Ort bereits über ein Jahr zurück, was auch die Fortführung unserer Arbeit in Burkina Faso verlangsamt hatte. Bei überschaubaren Fallzahlen in Ouagadougou und aufgrund der Dringlichkeit des Projektes erschien ein Besuch nun jedoch möglich und so machte sich Frau Häusler Ende März auf den Weg in die Hauptstadt Burkina Faso’s, dem Land der aufrechten Menschen.

Zu Beginn ihres Aufenthaltes fanden mehrere Treffen mit den Vorsitzenden unserer Partnerorganisation, der Association burkinabé Menschen für Frauen (ABMF) statt, um die aktuelle gesundheitliche Situation vor Ort zu beurteilen und die Zukunftspläne für das Projekt „ein Hospital für Frauen“ zu besprechen. Hierbei waren sich alle rasch einig, dass das 2016 errichtete Dispensaire um eine Maternité ergänzt werden sollte.

Wie bereits berichtet, wurde das Dispensaire, das heißt die Poliklinik, dem Ministère de la Santé übergeben. Seitdem bieten hier mehrere Krankenpfleger/innen geplante und notfallmässige Konsultationen sowie kleinere ambulante Behandlungen an. Das Patientenkollektiv setzt sich vor allem aus Frauen und Kindern zusammen, prinzipiell steht die Poliklinik jedoch der gesamten Bevölkerung des Secteurs 38 zur Verfügung.
Der Besuch des Dispensaires gemeinsam mit Dr. med. Yakouba Zanré, dem Direktor der Association burkinabé Menschen für Frauen e.V., erweckte einen positiven Eindruck. Das Gebäude und die Behandlungsräume sowie die kleine Apotheke sind in ordentlichem Zustand. Begrüßt wurden die Beiden von einem freundlichen Krankenpfleger, während dessen Kollegin gerade eine Schwangere mit Hyperemesis gravidarum (Schwangerschaftserbrechen) behandelte.

...

Wie verabredet war auch eine Vertreterin des Gesundheitsministeriums Madame Dr. BA Nyiama Jacqueline Ouoba vor Ort, mit welcher die Ideen zur Zukunft des Centre de Santé besprochen wurden. Auch bei Madame Ouoba stieß der Plan zur Konstruktion einer Maternité auf Zustimmung und sie versicherte, dass das Gesundheitsministerium das entsprechende Personal zur Inbetriebnahme der Geburtenabteilung zur Verfügung stellen werde.

Ebenso erfolgreich verlief der Besuch beim Bürgermeister des Secteurs 38, Monsieur le Maire Bamogo, welcher Frau Häusler in Begleitung von Marie-Madeleine Da Sansan, pensionierte Hebamme und Vorstandsmitglied von ABMF, einige Tage später empfing. Die Ergänzung des Dispensaires um eine Maternité sei dringend erforderlich, da die Bevölkerung dieses Stadtteils weiterhin medizinisch deutlich unterversorgt sei und keine vergleichbare Einrichtung existiere, versicherte der Maire.

In ihren Plänen bestärkt verabredeten sich Madame Da Sansan und Frau Häusler mit dem früheren Bauunternehmer des Dispensaires, Olivier Conombo, um ein entsprechendes Angebot einzuholen. Zum Vergleich wurde ein zweites Bauunternehmen angefragt, welches regelmäßig im Secteur 38 Aufträge abwickelt.

Zu guter Letzt war das Treffen mit dem König der Mossi, dem Mogho Naba ausstehend. Das Oberhaupt der größten ethnischen Minderheit Burkina Faso’s hatte Prof. Wacker 2010 das Grundstück im Secteur 38 zum Bau einer Klinik zur Verfügung gestellt, die Geburtsstunde der Organisation Menschen für Frauen e.V.. Ausgestattet mit einer Linzertorte, dem Lieblingskuchen des Mogho Nabas, und in traditionellen Pagnes gekleidet machten sich Madame Da Sansan, Dr. med. Häusler und Dr. med. Zanré zu dessen Palast in Ouagadougou auf. Zur großen Erleichterung aller begrüßte auch der Mogho Naba den Plan als nächsten Schritt eine Maternité zu konstruieren. Beschenkt mit einem großen Paket Zucker anlässlich des diesjährigen Ramadans und glücklich über die Zustimmung der Mogho Nabas verließen die drei den Palast.

Nach erfolgreich abgeschlossener Mission und mit zahlreichen Geschenken und spannenden Eindrücken im Gepäck kehrte Frau Häusler schließlich wohlbehalten aus Burkina Faso zurück, um dem Vorstand von Menschen für Frauen e.V. zu berichten, welcher nun den Bau der Maternité im Secteur 38 in Ouagadougou beauftragt hat.

2021

Erfahrungsbericht Laura Häusler

Übergabe Geschenk an Mogho Naaba
König der Mossi, Mogho Naaba und Dr. Laura Häusler, Foto: Menschen für Frauen e.V.

Maternité

29.10.21 war die Grundsteinlegung für eine Entbindungsstation auf dem Gelände der CSPS in Ouagadoudou.

Lesen Sie den aktuellen Pressebericht unter News.

Dispensaire ist im Betrieb

Poliklinik, dem Ministère de la Santé übergeben.

Es werden geplante und notfallmässige Konsultationen sowie kleinere ambulante Behandlungen angeboten.

Entbindungsstation - Grundsteinlegung 2021

Die Ergänzung des Dispensaires um eine Maternité (Entbindungsstation) im 9. Stadtbezirk von Ouagadoudou ist dringend erforderlich. Die Grundsteinlegung für eine Entbindungsstation auf dem Gelände der CSPS in Ouagadoudou war im Oktober 2021.

Im Frühjahr 2022 ist die Einweihung geplant.

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Mogho-Naba
Foto: Dr. Yakouba Zanré, Hebamme Marie-Madeleine Da Sansan, seine Majestät der Mogho Naaba und Dr. med. Laura Häusler (von links nach rechts)

Der Container ist in Burkina Faso angekommen - 2019

Der Container ist in Burkina Faso angekommen und wurde von Dr. Yakouba Zanré und Abdoulaye N'Diaye übernommen.

Wir konnten gemeinsam mit "Konvoi der Hoffnung" einen großen Seecontainer verschiffen. Aus Sicherheitsgründen berichten wir erst jetzt. Gemeinsam in mehreren Terminen wurde der Container mit den medizinischen Geräten bepackt. Bernhard Schreier hat mit Herrn Rölleke von "Konvoi der Hoffnung" die sehr lange Packliste dokumentiert. Es mussten Genehmigungen aus Burkina Faso eingeholt werden. Hier hat uns Herr Souli von "Konvoi der Hoffnung" der zu dieser Zeit gerade in Burkina Faso war geholfen die nötigen Dokumente mitzubringen. Bei der Spedition Hannich in Bretten wurden unsere Materialspenden gelagert, gepackt und auf Paletten transportfähig vorbereitet. Zusammenstellung (Sortimente) von Hilfsgütern im Rahmen der humanitären Hilfe (unentgeltlich): gebrauchter Kardiotograph, Spülenschrank, Behandlungshocker, Marmographiegerät, Ultraschallgerät, Dampfsterilisierer, Lichtprojektor, Op Leuchte, etc.

Frau Renate Duchardt, ein Mitglied vom Verein „Menschen für Frauen e.V., war im Juni 2019 in Ouaga und hat sich mit den Mitgliedern des PARTNERVEREINS „A.B.M.F." getroffen. Bei dem Treffen ging es darum, sicherzustellen, dass der Container mit den Geräten und Instrumenten am rechten Ort angekommen ist. Oliver Conombo (der Bauunternehmer des Hospital Projekts) hatte die Ware in Gonsin in Empfang genommen, sich um den Weitertransport nach Quaga und die sichere Einlagerung gekümmert. Das Lager wird bewacht! Dr. Yakouba Zanré und Abdoulaye N'Diaye, sind zwei Frauenärzte aus Burkina Faso die schon befristet in der Bruchsaler Frauenklink gearbeitet haben. Sie waren mit Frau Duchardt vorort um ihr das Lager zu zeigen und haben ihr versichert den Inhalt brauchbar und passend zu verteilten. Sie berichtete sehr positiv über das Treffen und die Übergabe an die Verantwortlichen in Quagadougou.

Ein großes Dankeschön an alle Unterstützer bei diesem Projekt! Besonderen Dank an "Konvoi der Hoffnung" für Ihre professionelle Unterstützung beim Containertransport. An Herrn Hannich von der „Spedition Hannich“ für seine Geduld und Lagerkapazitäten.

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Container Übergabe
Foto von links: Dr. Yakouba Zanré (Präsident von ABMF - unser burkinische Partnerverein), Abdoulaye N’Diaye, Hebamme Marie-Madeleine Da Sansan und Renate Duchardt

2017
Medizinisches Personal vom Gesundheitsministerium rekrutiert

Eine Kommission aus Mitgliedern der ortsansässigen Bevölkerung und einem Vertreter des Bürgermeisters (COGES = Comité de Gestion), wurde mittlerweile ins Leben gerufen. Diese Kommission, bestehend aus Generalsekretär (=Krankenpfleger des dispensaires Albert Yalyaore), Schatzmeisterin (Mamounata Ouedraogo/Tapsoba), Vertreter des Bürgermeisters (Sayouba Traoré) und Präsident des COGES (Jaques Sawadogo), hat die Aufgabe, fehlendes Material nachzukaufen bzw. dies dem Bürgermeister zu melden und alle Angelegenheiten, die das dispensaire betreffen, zu besprechen und zu veröffentlichende Informationen den Anwohner*innen mitzuteilen. Alle benötigten Materialien für eine Inbetriebnahme des dispensaires sind vorhanden und finanziert, wobei betont werden muss, dass der Mogho Naaba (König der Mossi) mit einer großen Spende den staatlichen Gremien unter die Arme gegriffen hat, damit die nötigen Materialien für eine adäquate Versorgung der Patienten angeschafft werden konnten.

In Burkina Faso ist es so geregelt, dass die Universitätskliniken und großen Regionalkrankenhäuser vom Gesundheitsministerium finanziert werden. Für die kleinen Krankenhäuser bzw. -stationen, zu dem auch das Projekt des dispensaires gehört, ist das jeweils zuständige Bürgermeisteramt verantwortlich.

Die Grundausstattung ist vorhanden für die ersten Behandlungen. Foto: Menschen für Frauen e.V.

Projekt

Das angestrebte Ziel, das Projekt in die Hände des Staates und der Bevölkerung in Eigenverantwortung zu übergeben, ist erreicht.

3 Filme

Einweihungsfeier des Dispensaire (KRANKENSTATION)

Eröffnung des DISPENSAIRE (KRANKENSTATION) in Burkina Faso. Hier die ersten Berichte im burkinischen Fernsehen: RTB Bericht in den Nachrichten von 9.11.2016 um 19 Uhr: Der Bericht über die Einweihungsfeier in Ouagadougou läuft von der 4:14 Minute bis 6:11 des Videos.

 

Kraichgau TV besucht Projekt in Afrika Film Teil 1 und 2

Burkina Faso +++ Dokumentation | Seit 30 Jahren engagiert sich Professor Dr. Jürgen Wacker in Burkina Faso. 2008 gründete er den Verein „Menschen für Frauen“, mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung der Frauen zu verbessern. Dafür sollte eine Klinik gebaut werden. Am 10. November 2016 war es so weit und der Verein konnte die Ambulanz in dem afrikanischen Staat einweihen. Eine sechsköpfige Delegation aus Bruchsal reiste in die Hauptstadt Ouagadougou und KraichgauTV-Redakteurin Catherine Busalt war mit dabei.

 

Teil 1, Kraichgau TV:
Burkina Faso / Bruchsal | Menschen für Frauen e.V. verbessert Gesundheitsversorgung Teil 1

Teil 2, Kraichgau TV:
Im zweiten Teil der Afrikadokumentation findet die Einweihung der Ambulanz mit einem rauschenden Fest statt und die Akteure reflektieren über das Thema "Entwicklungshilfe".

2016
Bauphase, Eröffnung und inbetriebnahme

Zwischen Januar 2016 und Oktober 2016 erfolgte nun der dritte Bauabschnitt. Das Hauptgebäude war der Bau einer Poliklinik (Dispensaire) mit weiteren Funktionseinheiten. Die folgenden Räumlichkeiten wurden hierbei errichtet und fertiggestellt.

  • Poliklinik für ambulante Versorgung (Dispensaire) mit Solaranlage
  • Latrine
  • Verbrennungsanlage
  • Technikgebäude

Die einzelnen Gebäude sollen nun kurz erläutert werden.

1. Poliklinik (Dispensaire)

Über eine Gesamtfläche von 220 m2 stellt das Dispensaire das Kerngebäude dieser Bauphase dar. Der Zweck des Gebäudes liegt in der ambulanten Versorgung der Patientin, welche nicht fachgebunden ist (Poliklinik). Die Räumlichkeiten sehen hierfür insbesondere vor: die Konsultation von Patientin, die Durchführung von kleinen chirurgischen Eingriffen sowie die Wundversorgung mit ggf. anschließender Überwachung der Patientin und die Versorgung mit Medikamenten und medizinischen Utensilien wie Verbandsmaterial etc. Das Gebäude besteht aus 10 Räumen bzw. Einheiten: einem Eingangsbereich mit einer zentralen Wartehalle, welche jeweils mit eingearbeiteten Bänken versehen sind, einem großen Raum zur Durchführung der operativen Eingriffe, einem daran angeschlossenen Aufwachraum bzw. Überwachungsraum, einem Verbandsraum, einem Sprech- und Untersuchungsraum, einem Besprechungsraum für die Mitarbeiter, einem Büro, einer kleinen Apotheke, welche ebenso von außen zugänglich ist, 2 Toiletten sowie einer Terrasse. Jeder Raum verfügt über einen bzw. teilweise mehrere Ventilatoren, ebenso ist die Stromversorgung und die elektrische Installation erfolgt. Zur nachhaltigen Nutzung wurde zudem eine Solaranlage auf dem Dach installiert. Durch diese ist die Stromversorgung für die Licht und die Ventilatoren gewährleistet. Darüber hinaus sind 2 Toiletten angeschlossen, ebenso verfügen die entsprechenden Räume über Waschbecken mit Wasser- und Abwasseranschluss.

2. Latrinen

In diesem separaten Gebäude befinden sich 2 Toiletten mit einer Dusche. Die sanitären Anlagen sind benutzungsfertig installiert, der Wasseranschluss mit Abwasseranschluss ist eingerichtet.

3. Technikgebäude

Am Rand des Geländes wurde ein Technikgebäude errichtet, welches ebenso für die Beherbergung eines Generators vorgesehen ist. Dieses Gebäude beinhaltet eine Fläche von 49,8 m2.

4. Verbrennungsanlage

Zur Beseitigung von infektiösem und kontaminiertem Material und Gebrauchsgegenstände wurde eine Verbrennungsanlage den hierfür vorgesehenen Standards entsprechend gebaut, welche sich ebenso am Rande des Geländes befindet.

Sämtliche Gebäude und Räumlichkeiten sind in einem bezugsfertigen Zustand an Vertreter des Gesundheitsministerium übergeben worden und in Anwesenheit mehrerer Vertreter unseres Vereins am 08.11.2016 feierlich eingeweiht worden.

Baustelle kurz vor Fertigstellung. Foto: Menschen für Frauen e.V.

Dispensaire/
Krankenstation

Von Seiten des Gesundheitsministeriums wird das Pflegepersonal als auch die Innenausstattung bereitgestellt.

2015
Burkinischen Gäste in Bruchsal

Im Mai 2015 durften wir unsere burkinischen Gäste M. Olivier Conombo, den Bauunternehmer und Projektleiter der Klinik in Ouagadougou, sowie den Architekten M. Pierre Dakissaga in Bruchsal begrüßen. In der Woche vom 11. bis 17. Mai nutzten wir die Zeit intensiv um weitere Meilensteine in der Planung des Klinikbaus mit unserem kooperierenden Architekten Prof. Schmieg, Spezialist für Gesundheitsbauten, zu setzen.
Die Kernaspekte waren hierbei:
- die Anordnung der Gebäude auf dem Terrain
- die technische Ausgestaltung der Gebäude
- die Notwendigkeit eines Aufnahmegebäudes zur Vor- und Nachuntersuchung
- die Prioritäten der Bauarbeiten:
1. Einebnung des Geländes und Anlegen der Straßen
2. Fertigstellung des OP-Gebäudes
3. In Angriffnahme des Bettentraktes und der Aufnahmestation nach Genehmigung durch die BMZ (Bundeszentrale für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), parallel dazu der Ausbau der Infrastruktur die für Strom- und Wasserversorgung sowie die Einrichtungen für die Angehörigen.
Erfreulicherweise erwies sich die Zusammenkunft als äußert effektiv und erfolgreich. Als Beleg hierfür dürfen wir M. Dakissaga zitieren, der auf Grund gesundheitlicher Probleme seiner Vorgängerin die Bauplanung erst im Verlauf übernahm und auf dem Rückweg von Prof. Schmiegs Büro freudig verkündete: „Jetzt bin ich erst richtig im Projekt angekommen“. Wenngleich dies das Herzstück der Woche darstellte, boten sich zahlreiche Gelegenheiten um die deutsch-burkinische Freundschaft zu vertiefen und den gegenseitigen Austausch zu fördern. Neben schönen Stunden mit kulinarischen Köstlichkeiten unserer badischen Heimat hatten M. Conombo und M. Dakissaga die Möglichkeit, sowohl Einblick in die Räumlichkeiten der Frauenklinik Bruchsal zu erhalten als auch Stadt und Umgebung besser kennen zu lernen. Einen weiteren Höhepunkt stellte das Treffen mit vielen Unterstützern und engagierten Mitgliedern von Menschen für Frauen e.V. an Christi Himmelfahrt im Weltladen Bruchsal dar. Nach begrüßenden Worten von Prof. Jürgen Wacker, dem ersten Vorstand von Menschen für Frauen e.V. stellte Rainer Brandenburger, der erste Vorsitzende von EineWelt-Partnerschaft Bruchsal e.V. die FAIR TRADE INITIATIVE BRUCHSAL vor. Anschließend erhielten die Anwesenden als kleine Anerkennung für deren großartiges Engagement frische Mangos, welche unter burkinischer Sonne reiften und von unseren Gästen mitgebracht wurden.

Unsere burkinischen Gäste M. Olivier Conombo, den Bauunternehmer und Projektleiter der Klinik in Ouagadougou, sowie den Architekten M. Pierre Dakissaga und Prof. Jürgen Wacker, dem ersten Vorstand von Menschen für Frauen e.V. und Rainer Brandenburger von der EineWelt-Partnerschaft Bruchsal.Foto: Menschen für Frauen e.V.

Stein für Stein

Planung des Klinikbaus mit unserem kooperierenden Architekten Prof. Schmieg aus Karlsruhe

2014
Visite in Ouagadougou

Afrika ist nicht Deutschland! Alles dauert länger, wie geplant! Eine politsch unruhige Lage in Burkina Faso hat das gesamte Bauvorhaben ins Stocken gebracht.
Der versprochene Infrastrukturausbau des Stadtviertels geht sehr schleppend voran. Was zur Folge hat, dass z.B. die Strom und Wasseranbindungen an das Grundstück sehr lange dauerten. Die Planierung des Zugangsweges bis zur asphaltierten Hauptstrasse läßt auf sich warten. Unsere Architektin konnte aus persönlichen Gründen die weitere Planung des Krankenhauses und insbesondere des Operationsgebäudes und der Bettenstation nicht weiterführen. Sie hatte aber die Planung und Fertigstellung des Centre de la Formation zu Ende gebracht. Momentan gibt es konstruktive Gespräche mit neuen Vor-Ort Architekten. Prof. Jürgen Wacker war zusammen mit Dr. N'Diaye Ende Juli in Burkina Faso und sprachen mit verschiedenen Amtsträgern. Der stark wachsende neue Stadtteil ist medizinisch noch unterversorgt. Das Gesundheitsministerium von Burkina Faso ist deshalb sehr an dem Ausbau der Frauenklinik interessiert und hat seine Unterstützung bekundet. Ein weiterer Besuch ist für Mitte November 2014 geplant. Dort sollen neue Verträge unterschrieben werden. Wir sind sehr zuversichtlich, dass danach schnell weitergebaut werden kann.

Visite in Ouagadougou Foto: Menschen für Frauen e.V.

Ouagadougou im Secteur 22

Der stark wachsende neue Stadtteil ist medizinisch noch unterversorgt. Das Gesundheitsministerium von Burkina Faso ist deshalb sehr an dem Ausbau der Frauenklinik interessiert und hat seine Unterstützung bekundet.

Lesung auf französisch "Isaaks Schwestern"

Lesung bei der Einweihungsfeier des "Zentrums der Hoffnung und der Würde" "Centre de Formation". Film Kornelia Altdörfer - ideenzone

Ein Zentrum der Hoffung und der Würde 2012

Botschafterin Burkina Faso
Gäste der Einweihungsfeier.
Die Trommeln verkünden: Der erste Bauabschnitt wird eingeweiht! Foto: Menschen für Frauen e.V.

2012
Einweihungsfeier des ersten Bauabschnittes

Ein Zentrum der Hoffung und der Würde

Die Schülerinnen einer Hebammenschule aus Ouagadougou stehen am Eingang des Klinikgeländes Spalier. Immer mehr Menschen strömen durch den Gang und werden mit freundlichem Klatschen und bezauberndem Lächeln begrüßt, - Abgesandte des Königs, der Botschaften, der Bürgermeister des Quartiers, Vertreter verschiedener humanitärer Organisationen.
Unzählige Kinder springen durch die Menge und ringen um Beachtung und kleine "Geschenke". Frauen mit Kindern auf dem Rücken und an den Händen füllen den geschmückten Vorplatz des "Centre de Formation", auf dem bald die ersten Reden zur Einweihung gehalten werden sollen. Sie tragen ihre schönsten bunten Kleider und in ihren Gesichtern zeigt sich das Bewusstsein, dass dieser Ort hier der ihre ist und dass es hier um sie geht, um ihr Recht auf Unversehrtheit und Mutterschaft ohne Lebensbedrohung - ein Zentrum der Hoffnung und der Würde der Frauen.

Ouagadougou, 04. April 2012

Neben der Stele, dem Symbol der Klinik, die eine schwangere Frau mit Kind darstellt, hängt eine schön bedruckte Batik zwischen den Flaggen Burkinas und Deutschlands. Darauf leuchten in drei Sprachen die Prinzipien, auf die diese deutsch-burkinische Freundschaft baut Foto: Menschen für Frauen e.V.:

  • Respekt
  • Würde
  • Freiheit
  • Recht auf menschliche Grundbedürfnisse
  • Menschenrechte
  • Recht auf Erziehung
  • Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen
  • verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen
  • Kampf gegen Beschneidung
  • fairer Handel

Rede Prof. Dr. Wacker:

Jeudi, le 28. octobre 2010

Sehr geehrter Vertreter des Mogho Naaba, liebe Freunde und ehemalige Mitarbeiter des Bloc operatoire des CHR von Dori, liebe Frau Dr. Eva Neuhaus (Leiterin der GTZ in Ouaga), liebe Eva, liebe Judith Lindert, liebe Freunde und Wegefährten unseres Vereines Menschen für Frauen, sehr geehrter Herr Olivier Conombo, sehr geehrte Frau und sehr geehrter Herr Schmidt, liebe Einwohner des Secteur 22 von Ouagadougou, liebe Nachbarn unseres Grundstückes,

Zunächst Ihnen, sehr geehrter Herr Conombo, vielen Dank dafür, dass Sie gestern zusammen mit ihren Mitarbeitern die Voraussetzungen geschaffen haben, dass wir uns heute hier treffen können.

Als ich im März 1988 zusammen mit meiner Familie Dori verließ, nachdem ich dort 2 Jahre ununterbrochen als Entwicklungshelfer gearbeitet hatte, versprach ich wieder zu kommen. Ein weiteres Versprechen von mir ist der mittelbare Grund, dass wir heute hier sind. Als Entwicklungshelfer wurde ich von Thomas Sankara überzeugt, dass Bestechlichkeit und Unredlichkeit nicht nur den Menschen sondern auch die menschliche Gemeinschaft zerstören. Als im letzten Jahr eine Fortsetzung unserer bisherigen, 23 Jahren dauernden Zusammenarbeit mit dem CHR Dori unter Einhalt dieser Prinzipien nicht möglich war, wollte ich meine Tätigkeit in Burkina Faso beenden. Wie Sie alle wissen, hörte der Mogho Naaba diese Worte und übertrug uns die Nutzung dieses schönen und großen Grundstückes.

Hier weiterlesen im PDF Download: Rede Grundsteinlegung Deutsch/französisch Ceremonieprempierre.pdf

Feierliche Grundsteinlegung mit dem König der Mossi, Mogho Naaba und Jürgen Wacker (mitte) Foto: Menschen für Frauen e.V.

Ceremonie de pose de la premiere pierre 2010

Aujourd’hui nous posant la première pierre d’une clinique pour le traitement des lacerations après accouchement. Pour cela nous suivons une idée, carrément un idéal de l’humanité, d’aider de facon altruiste. Nous ne voulons pas placer pierre sur pierre pour élever un monument maiss aux maîtres d’oevre et architectes mais nous voulons rendre service aux femmes malades et créer une auberge pour la formation, l’éducation et l’echanchement intellectuel.

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wie alles begann

Prof. Dr. Jürgen Wacker lebte viele Jahre mit seiner Familie in Dori im Sahel von Burkina Faso. Er arbeitete dort als Entwicklungshelfer des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) von Januar 1986 bis März 1988 und war Leiter des Bloc operatoire und der Maternité des Centre Hospitalier Régionale (CHR).
Nachdem er wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, hielt er weiterhin diesem armen Land die Treue und besuchte Dori regelmäßig im jährlichen Turnus, um dort die Hebammen fortzubilden und Workshops zur Behandlung von bleibenden Geburtsverletzungen wie Blasenscheidenfisteln, Gebärmuttervorfall, ausgedehnten Dammverletzungen etc. anzubieten und dringende oder komplizierte Fälle vor Ort auch zu behandeln.

Bei einem dieser Besuche im Oktober 2009 versprach König Mogho Naaba, Stammesoberhaupt einer der größten Ethnien des Landes, der Mossi, unserem Verein „Menschen für Frauen e.V.“ Land für den Bau einer Fistelklinik zu geben. Am 25. Mai 2010 wurde dieses Versprechen eingelöst und unser Verein erhielt ein 1,1 Hektar großes Stück Land zur Errichtung der geplanten Klinik im Secteur 22 im Stadtgebiet von Ouagadougou.

Am 26.05.2010 wurde der Plan des Grundstückes im zuständigen Ministerium in Ouagadougou und bei der zuständigen Stadtverwaltung eingereicht. Außerdem wird das Projekt vom Ministerium für Gesundheit (Secretaire Génerale: Prof. Traore) unterstützt und befürwortet.

In Gesprächen mit dem Direktor der Univ.-Frauenklinik (Prof. Dr. Jean Lankoandé) und ehemaligen Mitarbeitern des CHR Dori wurden Lösungen zur Durchführung der Operationen während des Baus der Klinik und Vereinbarungen zur Beschäftigung von burkinischen Mitarbeitern nach Eröffnung der Klinik getroffen.

Die Mitglieder des Vereines Menschen für Frauen werden sich weiter aktiv im Rahmen ihrer bisherigen Einsätze an der praktischen, klinischen Arbeit in Burkina Faso beteiligen. Dabei werden sich einzelne Kollegen länger als es bisher möglich war in Burkina Faso aufhalten und dort arbeiten können.

hospital
König der Mossi, Mogho Naaba und Jürgen Wacker Foto: Menschen für Frauen e.V.

2010
Grundsteinlegung

Bei einem dieser Besuche im Oktober 2009 versprach König Mogho Naaba, Stammesoberhaupt einer der größten Ethnien des Landes, der Mossi, unserem Verein „Menschen für Frauen e.V.“ Land für den Bau einer Fistelklinik zu geben. Am 25. Mai 2010 wurde dieses Versprechen eingelöst und unser Verein erhielt ein 1,1 Hektar großes Stück Land zur Errichtung der geplanten Klinik im Secteur 22 im Stadtgebiet von Ouagadougou. Im Oktober 2010 fand die feierliche Grundsteinlegung statt.

OP Workshops

Operative Behandlung von Geburtsverletzungen, wie

  • Blasen- und Darmscheidenfisteln
  • Senkung und/oder Vorfall der Gebärmutter
  • narbigen Veränderungen nach Rissen von Damm, Beckenboden, Scheide und bei vorausgegangener Genitalverstümmelung

Fortbildung von Ärzten, Hebammen durch:

  • Operative Workshops
  • Vorträge
  • Ärztliche Weiterbildung an deutschen und afrikanischen Kliniken
  • Seminare für Hebammen
OP Workshop in Ouagadougou Foto: Menschen für Frauen e.V.

Burkina Faso

Land des aufrichtigen Menschen

Burkina Faso, übersetzt Land des aufrichtigen Menschen, ist ein westafrikanischer Staat, der südlich des Nigerbogens liegt und an Mali, Niger, Benin, Togo, Ghana sowie an die Elfenbeinküste grenzt.

Hauptstadt: Ouagadougou
Einwohner: ca. 20 Millionen
Mittl. Lebenserwartung: 59 Jahre
Analpahbetenrate: ca. 70%
Human Development Index: Platz 181 von 187

Links:

DEUTSCH-BURKINISCHE FREUNDSCHAFTS-GESELLSCHAFT: http://www.dbfg.de

BMZ: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

GIZ: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

WHO: World Health Organization

Deutsche Botschaft in Ouagadougou: Deutsche Botschaft in Ouagadougou

Wetter in Ouagadougou: wetter-ouagadougou

Burkina Faso, Ouagadougou Layout: ideenzone

Geburtsfisteln

Warum können wir helfen

Die ländlichen Regionen Afrikas haben die schlechteste medizinische Versorgung weltweit, insbesondere die Gesundheitsversorgung von Schwangeren und Müttern lässt überall in Afrika zu wünschen übrig. In Burkina Faso entbinden durch staatliche Unterstützung zwar immer mehr Frauen in Krankenhäusern. Leider gibt es nur wenige und schlecht ausgestattete Krankenhäuser und oft fehlen Hebammen und Ärzte.

Geburtsverletzungen machen junge Frauen zu Ausgestoßenen

Ist bei einer Geburt der Fötus zu groß für den Geburtskanal, so presst der kindliche Kopf in tagelangen Wehen und mit großer Kraft gegen das umliegende mütterliche Gewebe und drückt dieses gegen die Knochen. Die Blutversorgung in das umgebende mütterliche Gewebe wird unterbrochen, dieses stirbt ab. Nach Tagen kommt es in den meisten Fällen zu einer Totgeburt. 30-40% der Mütter sterben während einer solchen Geburt, überlebt aber die Mutter, bleibt sie schwer verletzt. Das geschädigte Gewebe kann nicht vom Körper wiederhergestellt werden, es entsteht eine bleibende Öffnung zwischen Blase und Scheide, manchmal aber auch zum Enddarm. Die betroffenen Frauen leiden für den Rest ihres Lebens an schwerster Inkontinenz.

Aicha, ehemalige Fistelpatientin, kehrt 14 Tage nach Entfernen des
Blasenkatheters geheilt nach Hause zurück. Foto: Jutta Ritz

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